Prüfung in Lichtenberg am 1.7.2011

#1 von Thomas Rehork , 09.07.2011 00:44

Hallo Herr Rehork,

hatte gestern meine mündliche Prüfung in Lichtenberg bei Herrn Dudel und Frau Dr. Hesse und habe bestanden, juhu. Und dass dank Ihrer Internetplatform mit den neuesten Informationen über die mündlichen Prüfungen. Denn ohne diese Infos, hätte ich ganz schön alt ausgesehen. Denn ich hatte , da es mich nach Nürnberg verschlagen hat, nun keine Lerngruppe. Diese wäre schön gewesen , denn alleine lernen, kann ganz schön anstrengend sein, aber es hat sich ja gelohnt.

Da ich leider irgendwie den Zugang zum Email schreiben auf der Internetplatform nicht finde, ausser zu den privaten, schreibe ich einfach Ihnen und sie können es ja dann reinstellen, wenn Sie möchten.

Es war Freitag, 13.00 Uhr und ich war der letzte Prüfling an diesem Tag und sass also Herrn Dudel und Frau Hesse gegenüber, denn ich wurde allein geprüft und auch der dritte Prüfer vom Heilpraktikerverband fiel aus, was ich aber als ganz angenehm empfand (3 Prüfer und 1 Prüfling, das ist ja schon etwas ungleich verteilt :-)) Ich sass auch schon im Gang und wartete, als Herr Dudel und Frau Hesse an mir vorbeischlenderten und meinten, es dauert noch ca. 5 Minuten. Die Beiden machten einen sehr entspannten Eindruck auf mich, was dann auch für mich etwas Entspannung mit sich brachte. Dann wurde ich hereingebeten und ich durfte nach kurzer Vorstellung gleich ein Kärtchen zum Thema Recht ziehen und was war es?
- Erstzugangsrecht und Delegationsverfahren......(hätte ich nie gewusst, wenn ich es nicht im Forum gelesen hätte und mir auch den Link ausgedruckt hätte)
- Psychologischer Psychotherapeut(in) und Kinder-und Jugendtherapeut(in)- wer darf sich so nennen? Welche Ausbildung? Hatte mir vorher aus dem Internet das Therapeutengesetz ausgedruckt, da war das ganz gut beschrieben......


Mein Fall (ich glaube ich habe das leichteste Kärtchen gezogen):
Frau Mitte 40 hat schon jahrelang Schlafstörungen und seit 4 Wochen ganz extrem. Schläft nur noch 3-4 Stunden, fühlt sich am Tage müde und erschöpft,
Dann hatte ich natürlich die Symptome genauer abgefragt (her eignet sich das Buch Bedside Learning als Vorbereitung wirklich gut) und auch Schlafhygiene abgefragt, dann die vermutete Diagnose: Depression, Dysthymia, ..DD: Medikamenten/Alkoholabhängigkeit.....Dann wurde ich noch speziell zu Benzodiazepinen gefragt....Entzugssymptome, wichtig war Gefahr der Dosissteigerung zu nennen (da hatte ich etwas länger gebraucht.....). Es war auch nicht immer einfach, zu erfassen, auf was Herr Dudel hinauswill, aber grundsätzlich war er sehr nett. Dann musste ich auch körperliche Erkrankungen nennen, die zu Schlafstörungen führen können....also z.B. endokrine Störung und ob die Frau dann eher gewichtiger oder dünner sei, das fand ich dann doch schon recht medizinisch. Dann sind wir über die Abhängigkeit zum Delir gekommen und dann war ganz wichtig zu nennen, was das Delir so lebensbedrohlich macht, also Organ- und Herzversagen reichten nicht aus, als ich dann Kammerflimmern sagte, war er zufrieden.
So und dann kamen wir irgendwie zu Somatisierungsstörung, Konversionsstörung, Manie- also es war ein Abfrage quer durch die Psychiatrie-- ich sollte alles erklären und welche Therapie ich denn bei einer Somatisierungsstörung anwenden würde. Ich nannte dann Verhaltenstests /Aufmerksamkeitsübung, Symptomtagebuch - hier war ich falsch mit meiner Vermutung, man sollte dies 1 Monat führen, denn 1 Woche wäre ausreichend. Hatte ich aber keine Information in einem Buch dazu, so musste ich raten. Ganz wichtig war auch validierende Grundhaltung bei Somatisierung. Reduzierung der Arztbesuche musste ich gar nicht mehr erwähnen, denn dann waren 40 Minuten um laut Frau Hesse und dann sahen sich Herr Dudel und Frau Hesse an und Frau Hesse fragte Herrn Dudel, ob ich denn rausgehen soll zur Beratung, von ihrer Seite wäre es aber klar und Herr Dudel meinte, von seiner Seite auch und so teilten Sie mir gleich mit: Herzlichen Glückwunsch, sie haben bestanden!!!Das waren die ersehnten Worte!!!!!

Also tausend Dank nochmals für Ihre kompetente Ausbildung und auch die Unterstützung durch das Forum, vor allem wichtig als Vorbereitung für die mündliche Prüfung...ich drücke natürlich allen meinen Mitstreiter/-innen aus meinem Kurs die Daumen für die Prüfung ....aber ihr macht das schon, da bin ich mir sicher!!!!!!

Vielen Dank nochmals und herzliche Grüße
Dagmar

 
Thomas Rehork
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RE: Prüfung in Lichtenberg am 1.7.2011

#2 von Thomas Rehork , 09.07.2011 00:54

Kleine Ergänzungen für den Leser:

Zwei Links zum Therapeutengesetz:

http://www.gesetze-im-internet.de/psycht...R131110998.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Psychotherapeutengesetz

Bedside Learning ist natürlich nicht Lernen im Schlaf sondern Lernen am Krankenbett. Gemeint ist hier, wie man Patienten befragt. Eine Einführung dazu bekommt man auch im Kurs.

Ein Symptomtagebuch zum Erkennen der psychologischen Faktoren bei der Symptomentstehung (Verstärkeranalyse) braucht nicht sehr lange (hier eine Woche). Als therapeutisches Instrument wird man es evtl. länger einsetzen.

Validierende Grundhaltung ist eine verstehende, im Grunde nicht-direktive einfühlende Haltung, die die Probleme des Patienten ernst nimmt und bei der man sich in den Patienten hineinversetzt. Beispiele für eine solche Haltung bei Demenz:

http://www.demenzservice-cofone.de/pdf/validation.pdf
http://anneliesepaulus.de/validation_grundhaltung.shtml


 
Thomas Rehork
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