Anorexia nervosa

#1 von Ciara , 20.03.2012 10:09

Die Prüfung ist schon morgen! Aber es gibt doch noch einige Fragen, die ich los werden möchte, da ich die vorgegebene richtige Antwort bei einigen Prüfungsergebnissen nach wie vor nicht nachvollziehen kann. Die Fragen sollen die originalen Prüfungsfragebögen sein.

Oktober 2002, Frage 4
Zur Anorexia nervosa gehören folgende Symptome:
1. verstärkte Monatsblutung bei Frauen
2. übertriebene körperliche Aktivitäten
3. hoher Leidensdruck
4. selbst induziertes Erbrechen
5. eingeschränkte Nahrungsauswahl

richtige Antwort: B (2, 4, 5)
Antwort D umfasst die Antworten 2, 3, 4, 5 und ist falsch => warum zählt der Leidensdruck nicht dazu? Wenn man unter Angst, Depressionen oder Zwangssymptomen leidet, ist der Druck m. E. sehr hoch.
Beste Grüße Ciara


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zuletzt bearbeitet 25.03.2012 | Top

RE: Anorexia nervosa

#2 von Bianca , 21.03.2012 14:27

Hallo - deine Prüfung wird nun schon vorbei sein... doch a) hab ich heut erst mal wieder reingeschaut und b) hoffe ich, du hasts bestanden??

Also nur der Vollständigkeit halber - so wie ich die Anorexia Erkrankten während des Lernens "kennengelernt" habe, bezeichnen sich die Erkrankten eben meist NICHT als krank und auf Grund dessen kann kein hoher Leidensdruck entstehen, zumindest nicht als Leitsymptom. Die von dir beschriebenen zusätzlichen Symptomatiken sind nicht "klassisch" nur für eine Anorexia, sondern treffen auf viele andere psychische Erkrankungen zu.

Beste Grüße
Bianca

 
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RE: Anorexia nervosa

#3 von Thomas Rehork , 25.03.2012 15:46

2, 4 und 5 ist in der Tat richtig. Die Anorexie-Patientinnen haben typischerweise einen Widerstand gegen Behandlungen, sie erleben sich lange Zeit als aktiv, ja sogar als fit und hübsch. Später, wenn dann Krankheiten hinzukommen, leiden sie natürlich, aber dieses wird oft genug nicht als Druck empfunden, das Verhalten zu ändern, höchstens vielleicht ambivalent, so in der Art "Eigentlich müsste ich mit der Magersucht aufhören, aber - ... Das ist so wie bei jeder Sucht, man schwört ab, und dann macht man weiter. Viele kommen auch gar nicht in den Zustand des Krankseins, die Spätwirkungen werden dann nur indirekt mit der Anorexie in Verbindung gebracht.

Übrigens: Die erbrechen auch, nur essen sie vorher, anders als Bulimiker, nicht eine ganze Tasche Kekse, sondern nur vielleicht zwei oder drei, die dann postwendend raus müssen.

Lieben Gruß
Thomas

 
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