Mündliche Prüfung Lichtenberg 25.01.24

#1 von Siri , 26.01.2024 09:28

Heyho ihr Lieben,

ich hoffe ich bekomme den gestrigen Ablauf noch einigermaßen rekonstruiert, denn ich war durch die Aufregung in einem regelrechten im Rausch, der auch nach der Prüfung noch ne knappe Stunde anhielt. Prüfungen sind ja leider so gar nicht meins und ich bin echt froh, dass der Spuk nun vorbei ist. Interessant und verrückt, was der Körper für Zustände zaubern kann. ich hatte mir nämlich vorgenommen gaaaaanz langsam zu sprechen, damit ich nicht unnötig Zeit für noch mehr Fragen schaffe... hat aber nicht geklappt. Mein Kopf hat versucht 5 Dinge gleichzeitig zu erzählen und war im gestreckten Galopp unterwegs.

Die Prüfung war zu 13 Uhr angesetzt und man sollte ca 10 Minuten vorher da sein, um mit Frau Müller den Papierkram zu erledigen. Geprüft wurde ich von Frau Schindler vom SPDi und einer Heilpraktikerin mit B am Anfang. Ihren Namen hab ich leider vergessen. Beide empfand ich als sehr zugewandt und freundlich. Blöd fand ich nur, dass es mit einer Verzögerung losging, weil Frau Schindler zu spät kam und ich so noch mehr Zeit für Aufregung hatte.

Die erste Karte kam aus dem Bereich Rechtskunde und ich war mega froh, genau DEN Fall mit den zahlreich zerstochenen Autoreifen zu ziehen, den wir im Kurs durchgesprochen haben. Danke dafür Herr Rehork! Es ging einmal quer und sehr ausführlich durchs PsychKG, die Rolle des SPDi, Berliner Krisendienst, Unterschiede zum Betreuungsrecht, wie der genaue Ablauf einer Unterbringung ach PsychKG ist, welche Personen beteiligt sind und wer den Betroffenen in die Klinik bringt und wer da bleibt, was der Richter macht, usw. Und das es im echten Leben oft nicht genau nach dem acht Punktesystem abläuft. vor allem wenn Gefahr im Verzug ist. Das fanden sie gut, dass ich das angesprochen habe. Mein Freundeskreis arbeitet viel im Sozialenbereich und in Kriseneinrichtungen, so dass ich die Abläufe wiedergeben könnte, als wären sie mein täglich Brot. Ebenfalls ging es darum, wie man den Betroffenen nach der Unterbringung weiter betreuen wurde, welche Diagnosen ich im Verdacht hätte... quasi auch schon ein Minifall.

Dann das eigentliche Fallbeispiel:
Mann, ü40, klagt über anfallsartige heftige Kopfschmerzen, erhöhter Reizbarkeit/ Streit mit Kollegen, Erschöpfung bei kleinsten Erledigungen im Alltag, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen und extremen Sorgen um die eigene Gesundheit.
Was sind die Differentialdiagnosen und wie gehen Sie therapeutisch vor.

Bevor ich meine Verdachtsdiagnose gestellt habe, habe ich erstmal alles organische von Hirntumoren, leichten kognitiven Störungen bishin zu Schlafapnoe alles abgeklopft, bevor es in den psychischen Bereich ging. fanden beide sehr gut. Dann bin ich die Symptomatik des Mannes durchgegangen, bei welchen Störungen es in der ICD 10 auftritt und warum es hier in diesem Fall ausgeschlossen werden kann. Drogen und Medikamente waren auch ein großes Thema. Wir landeten im Laufe des Gesprächs bei einer schweren depressiven Episode mit somatischem Syndrom/ larvierte Depression. Müsste man intensiver in die Anamnese einsteigen laut Frau Schindler... fehlte uns aber die Zeit im Rahmen der Prüfung und dann wollte sie lieber intensiver Suizidalität , sowie Wahn bei Depressionen im Vergleich zum Auftreten Schizo-formenkreis und bei Manien rannehmen. Intensiv ging es imAnschluss um das therapeutische Vorgehen: das der Mann in Psychiatrische Hände gehört, den Zuständigkeitsbereich des HPP überschreitet, im Idealfall erst stationär, dann ambulant weiter betreut wird. Nach dem Stabilisieren der akuten Problematik eine VT eine gute Variante wäre. und dann kam immer: was gibt es denn noch für Hilfen... nachdem ich auch hier noch mal alles zur Betreuung, SPDi, Kriseneinrichtungen, Rehaprogrammen, bishin zu online/ telefonischer (Notfall-)Betreuung bis hin schon zu InEx- Genesung/Begleitung alles durch bin, wurde ich dann etwas hilflos. Frau Schindler half mir irgendwann auf die Sprünge: der Teilhabefachdienst... ganz großes Thema! Da hat sie dann ca 10 Minuten drüber referiert ud endete lustigerweise mit den Worten, dass mir bzw dem Betroffenen im echten Leben ja auch der SPDi bei Kontaktaufnahme diesen Tipp gegeben bzw vermittelt hätte, aber es wäre schon gut gewesen sich intensiv mit dem Teilhabefachdienst auseinanderzusetzen. Hatte ich nicht. Passiert.
War aber letztendlich nur ein kleiner Abstrich wie Frau Schindler sagte und ich bekam nach einer kurzen Wartezeit von knappen 3 Minuten mein Ergebnis BESTANDEN mitgeteilt. Dann haben wir noch kurz ein Gespräch darüber gesprochen, mit welcher Therapieform ich denn praktizieren werde. Reittherapie fanden sie beide sehr spannend. Alles in allem eine angenehme Prüfung, abgesehen von meinem anhaltenden Adrenalinpegel bei Prüfungsangst währenddessen... ich fühlte mich selbst wie ein Querschnitt der Psychopathologie und war fast erstaunt, dass mich niemand eingewiesen hat.

Ich wünsche allen eine angenehme Prüfung mit erfolgreichem Bestehen! Und vielen Dank an Herrn Rehork, für die Vorbereitung!

Liebe Grüße, Siri


 
Siri
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