Hallo an alle Prüflinge,
Ich habe gestern meine mündliche Prüfung bestanden und möchte euch zunächst auch nochmal jegliche Angst nehmen. In Lichtenberg war es eine sehr angenehme und wohlwollende Atmosphäre…hätte ich das vorher gewusst/geglaubt, hätte ich mir weniger Stress gemacht :-)
Ich hatte den Termin um 14 Uhr, war aber bereits 13:15 vor Ort und konnte schon 13:30 mit der Prüfung starten, da auch die vorher Geprüfte eher fertig war (und übrigens auch bestanden hat).
Anwesend war nur Frau Dr. Lehmann vom SPDi, der HP Beisitzer war krank.
Es ging los mit der 1. Karte: Betreuungsrecht: wer kann betreut werden, warum, welche Bereiche, Einwilligungsvorbehalt, bei welchen Krankheiten kommt es häufig in Betracht etc.
Dann sind wir zum PsychKG gesprungen, worin liegt der Unterschied. Rolle des SPDi, Öffnungszeiten des SPDi.
Dann ging es darum, was man vor einer Betreuung noch in Betracht ziehen kann. Das zielte auf Vorsorgevollmacht, Eingliederungshilfe, Teilhabefachdienst ab. Zum letzteren wusste ich auch keine Details, war aber auch nicht notwendig. Generell sind wir nie richtig tief in ein Thema rein sondern haben vieles nur angeschnitten und es hat sich immer wie ein lockeres Gespräch angefühlt.
Die Zweite Karte war dann der Fall: 67 Jährige mit Unterarmbruch wird stationär behandelt, bekommt Medikamente zur Schmerzlinderung und Beruhigung. Seit ca 3 Tagen ist sie sehr verwirrt, unruhig, ängstlich und denkt, die Krankenschwester wäre ein Einbrecher. Schildern sie ihre Überlegungen dazu und begründen sie diese.
Hier habe ich dann über Delir gesprochen (post-operativ, Alkoholentzugsdelir, Medikamentenentzugsdelir) und Demenz, Symptome, Verlauf und Unterschied Demenz/Delir. Es ging auch um den MMST, wie kann ich Demenz abfragen…Dann kam die Frage nach Krankheiten mit psychotischen Symptomen (F0-F3) und welche bei Manie und Depression typisch wären (zB Größenwahn, Verarmungswahn etc)
Anschließend kam noch die Frage zum Notfall in der Praxis bei mir vor Ort, also zB Suizidalität, wie handle ich. Das wurde aber nur oberflächlich angeschnitten. Ich erwähnte nur, dass es wichtig ist, abzuschätzen wie akut die Suizidalität ist, dass ich denjenigen nicht mehr allein lasse im Zweifelsfall und dann Polizei und/oder SPDi verständige, sofern der Patient nicht freiwillig in die Klinik möchte.
Das war es dann auch schon. Nach 25 min meinte Frau Lehmann, das wir sehr viele Themen besprochen hätten und sie keine Fragen mehr hat. Ich durfte kurz aus dem Zimmer und nach einer Minute wurde mir das Ergebnis mitgeteilt. Es war eine sehr gute Prüfung.
Frau Lehmann war sehr zugewandt, hat nachgefragt und ich hatte immer ein gutes Gefühl.
Vielen Dank an Herrn Rehork für die Vorbereitung und viel Erfolg allen anderen Prüflingen. In Lichtenberg braucht ihr wirklich keine Angst haben.
Franzi