Benzodiazepine

#1 von Smikawei , 13.03.2011 20:54

Hallo Thomas,
27
Welche der folgenden Aussagen zur Behandlung mit Benzodiazepinen ist (sind) richtig?
1. Der therapeutische Nutzen bei Angststörungen ist nachgewiesen
2. Die Verträglichkeit ist im allgemeinen gut
3. Bei langfristiger Anwendung kann es zu Vergesslichkeit, Appetitlosigkeit,
Verwirrtheitszuständen kommen
4. Sind die heute bevorzugten Schlafmittel
5. Eine Abhängigkeit tritt bei niedriger Dosierung nur seiten auf
A) Nur die Aussage 1 ist richtig
B) Nur die Aussagen 2 und 3 sind richtig
C) Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig
D) Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig
E) Alle Aussagen sind richtig
Lösung D ist richtig. Ich habe mir aber von irgendeinem anderen Fragebogen aber auch die Aussage der Nr. 5 als richtig eingetragen. Wie ist das nun mit der Abhängigkeit bei niedriger Dosierung? Kommt es mehr auf die Kürze der Zeit als auf die Dosierungshöhe an oder spielen beide Faktoren eine Rolle?
Gruß
Bärbel

Smikawei  
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RE: Benzodiazepine

#2 von Thomas Rehork , 13.03.2011 21:23

Hallo Bärbel,

Antwort 5 ist geradezu gefährlich.

Es gibt hier 2 Arten von Abhängigkeit: high dose dependency (Hochdosis-Abhängigkeit) u. low dose dependency (Niedrigdosis-Abhängigkeit). Die erste geht so wie Alkohol u. Heroin auch: Man braucht immer mehr und beim plötzlichen Absetzen kollabiert man. Die zweite sieht so aus: Ein halbes Pillchen jeden Abend zum besseren Einschlafen. Geht auch jahrelang gut. Dann kommt: Unfähigkeit, ohne das Zeug zu schlafen, Angst, Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen, psychovegetative Symptome, Lethargie, nach langer Zeit evtl. auch Muskelschwund und Wahrnehmungsstörungen (farbige Doppelbilder). Setzt man das Zeug ab, werden diese Symptome noch schlimmer. Im Extremfall wird eine stationäre Behandlung notwendig.

Bei Niedrigdosis spielt die Zeit natürlich eine noch größere Rolle als bei Hochdosis, je länger desto schlechter. Mäßig aber regelmäßig ist keineswegs harmlos! Am Schlechtesten ist natürlich auch hier viel und lange. Kurzfristig etwas mehr macht dagegen deutlich weniger abhängig.

Siehe auch hier: Artikel über Niedrig-Dosis-Drogen-Gebrauch

Viel Erfolg!
Thomas


 
Thomas Rehork
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zuletzt bearbeitet 13.03.2011 | Top

   

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