Potsdam, 04.05.23

#1 von Selina Kühlwein , 04.05.2023 14:34

Meine mündliche Prüfung in Potsdam habe ich heute erfolgreich bestanden.

Anwesend waren eine Heilpraktikerin, ein Psychiater und Herr Adam, der Amtsarzt.

Die Stimmung war locker und alle waren freundlich. Noch bevor es losging wurde ich gefragt, ob ich Zertifikate oder eine Urkunde von meiner Ausbildung vorweisen könnte.
Ich meinte, nein, allerdings würde ich dann gerne etwas dazu sagen.

Die Heilpraktikerin begann mich zu fragen, welche Verbote es für HPP gibt und was in einem Behandlungsvertrag stehen müsse.
Dann fragte Sie mich zu meiner Ausbildung und ich antwortete, dass ich im zweiten Jahr meiner Gestalttherapieausbildung sei. Erzählte von den Inhalten und das war erstmal ok.

Der Psychiater fragte mich wie ich den therapieren würde. Ich nahm das Beispiel einer Anpassungsstörung. Er fragte dann nochmal sehr genau zu der depressiven Reaktion, wollte aber darauf hinaus, dass eine Anpassungsstörung nicht so leichtfertig anzusehen sei und eine depressive Episode immer mit zu beachten wäre. Dann fragte er mich zu weiteren therapeutischen Werkzeugen und ob ich mich jetzt schon in der Lage fühlen würde zu behandeln. Bei den Werkzeugen war etwas zögerlich, meinte ich würde noch mehr Erfahrung sammeln wollen, er meinte dann, würden Sie zum jetzigen Zeitpunkt therapieren? Ich habe dann sehr bestimmt mit 'Ja' geantwortet.
Wie würde ich denn meine Arbeit sicherstellen, war eine weitere Frage.

Herr Adam spielte im Fallbeispiel einen Mann der ohne Termin meine Praxis kommt und gesehen hat, dass ich Therapie anbiete, sofort anfangen möchte, weil seine Frau einen Stock im Arsch hätte (wortwörtlich so passiert), er glaubt es sei eine Anpassungsstörung, wann können wir loslegen? Ich meinte dann, dass wir gerne einen Termin machen können. Er versuchte es dann mit verschiedenen Schmeicheleien mir auf der Stelle einen Termin aus den Rippen zu leiern, ich blieb bei meinem 'Wir können gerne einen Termin für später vereinbaren.
Die Stimmung schwingt um, der Mann verlässt türknallend die Praxis.
Was denken Sie zu dem Mann?
Ich meinte erst, dass ich in Richtung PS denken würde, nach seinem Gesicht sagte ich dann aber schnell, dass es sich um eine Manie handeln müsse. Er nickte und fragte, ob er denn meine Grenzen überschritten hätte? Ich meinte, dass ich schon daran gedacht hatte zu sagen, dass ich mir eine nettere Umgangsform wünsche, mich aber wegen Selbstschutz dagegen entschieden habe, weil ich ja nicht wissen kann, ob der Mann evtl. gewalttätig wird. Das hat dem Psychiater sehr gefallen und es nochmal bekräftigt.
Dann noch die Frage, ob ich noch was tun müsse. ich meinte, dass es im Gespräch keine Anzeichen von Selbst - oder Fremdgefährdung gab und ich deshalb nichts weiter machen müsste.
Damit war er einverstanden.
Zum Schluss noch, was ich in einem Anamnese und Diagnostikgespräch fragen würde, kleiner Schwenker zu den inhaltlichen Denkstörungen, was ich darunter verstehe und dann war die Prüfung nach ca. 20 min schon vorbei.
Alle drei waren sich einig: Herzlichen Glückwunsch - bestanden :)

Vielen Dank an Herrn Rehork und an die anderen, die ihre Prüfungserfahrungen im Forum niedergeschrieben haben!
Zu wissen, wie der grobe Ablauf ist und auf was die Prüfer wert legen, hat mir geholfen sicher und entspannt in die mündliche Prüfung zu gehen.





Selina Kühlwein  
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