Tempelhof-Schöneberg 3. Juni 2015

#1 von Thomas Rehork , 30.06.2015 16:32

Lieber Herr Rehork,
hier mein Bericht zur mündlichen Prüfung am 3.6.2015 in Tempelhof- Schöneberg:
Wir wurden zu Dritt ca. 1,5 h geprüft von Frau Thoben (alleine, Beisitzerin war nicht gekommen). Die Prüferin wohlwollend, darauf bedacht ein Fachgespräch zu führen, nicht nachweisen wollend- was wir nicht wussten- genau das Gegenteil. Also: ich mache allen Mut, die gelernt haben. Ich habe mich jede Woche einmal mit KursteilnehmerInnen getroffen, ICD 10 immer im Rucksack und das Ofensteinbuch "Vorbereitung mdl.Prüfung" und das 350 Fallbeispielbuch, sowie die Unterlagen vom Kurs vorbereitet.
Jetzt zur Prüfung: Frau Thoben fragte in vier Durchgängen jede einzeln, nachdem sie beruhigend sagte, dass sie nicht das Auswendiglernen prüfe, der ICD 10 liege hier und sei da zum Nachschauen:
1.Runde: Was machen Sie beruflich? Und was wollen sie tun, wenn Sie die Prüfung bestanden haben?
2.Runde: Allgemeine Fragen zu "Allem", wobei sie auf der Grundlage der von den zu Prüfenden mitgebrachten Voraussetzungen sehr verschiedene Bereiche abfragte:
- Welche Therapieverfahren kennen Sie? Erklären sie die Gesprächspsychotherapie nach Rogers....; erklären sie die systematische Desensibilisierung. (bei Rogers wusste ich das
Wort "Selbstkongruenz" nicht- aber Umschreibung hat auch gereicht)
- Welche Berufsgruppen können Psychotherapie anbieten? Was sind die Unterschiede? Was können Ärzte im Unterschied zu anderen (wollte auf Medikamentenverschreibung,
Krankschreibung, Krankenhauseinweisung hinaus)
- Wie erkennen Sie, finden Sie heraus, wen sie behandeln dürfen? Was tun sie bei Suzidgefahr?
3.Runde: Jede/r bekam ein von ihre ausgesuchtes Fallbeispiel. Das las sie vor, man konnte sich Notizen machen, um nix zu vergessen.
Meins: Eine Frau 28 J., Büroangestellte, wird vom Hausarzt geschickt. Sie hat Sodbrennen, es gibt keinen organischen Befund. Sie hat Ängste, ihre Arbeit nicht gut zu schaffen,
die Kollegen sagen, sie sei zu genau, ordentlich. Als sie 17J. war hatte sie 48 kg gewogen, war nicht zufrieden mit ihrer Figur, hatte viel Sport getrieben. Das sei sie auch heute nicht; wiegt 62 kg. Eine Depression konnte ausgeschlossen werden.
OK- ich war erleichtert: Hinweis auf Anorexia nervosa in Vergangenheit- häufig dann später: Bulimia nervosa; abfragen............. (Frau Thoben hatte mich gleich am Anfang gefragt, wie groß ich denke, dass die Frau ist- ich spontan: 162cm :)) alle Erklärungen gegeben und den Hinweis des Sodbrennens......... Frau Thoben fragte, ob ich denke, dass die Pat. mir gleich in der ersten Stunde erzählen würde von Essanfällen und Erbrechen wenn ich sie darauf anspreche. Ich: es sei durchaus möglich, die Erfahrung würde ich machen, wenn Pat. merken, dass ich Ahnung habe und Verbindungen herstellen kann ohne zu beurteilen. Bei Bulimie eher Krankheitseinsicht als bei Anorexie.....Aber genauso kann es auch sein, dass sie erst mal ausweichend antworte.
Dann versteckte Hin weise durch die Kollegen auf mögliche Zwangserkrankung oder zwanghafte Persönlichkeit....
Die Mitgeprüften hatten einen Fall mit eindeutigem Benzodiazepin-Entzug: psychiatrischer Notfall. Und der 3. : Eine Panikattacke bei gleichzeitigem Wunsch mit dem Rauchen aufzuhören.
4.Runde: rechtliche Fragen: Was schreibe ich auf meine Visitenkarte? (Berufsbezeichnung und Adresse- da nicht im Umherziehen:))
Fragen zur Betreuung und Psych-KG.......

Und am Ende gratulierte sie allen Dreien zur bestandenen Prüfung.
Und dann: Das ist neu: Man unterschreibt ein Formular, worin man sich verpflichtet, die 175,-Euro innerhalb einer Woche zu überweisen und bekommt gleich die "ERLAUBNIS zur beruflichen Ausübung der Heilkunde beschränkt auf das Gebiet der PSYCHOTHERAPIE" und geht strahlend aus dem Gebäude:))))

Also, alles gut gegangen- ich wünsche allen, die noch dran sind viel Erfolg- Prüfung war echt fair!
Der Kurs ist eine gute Grundlage und das Lernen bleibt bei jeder/m.
Magdalena

 
Thomas Rehork
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