Hallo Herr Rehork,
ich hatte am 03.12. in Tempelhof-Schöneberg meine mündliche Prüfung und melde hiermit, dass alles gut gegangen ist und das leichter als erwartet. Ich war fast ein wenig enttäuscht, dass ich nicht mehr von dem anbringen konnte, was wir bei Ihnen gelernt haben.
Die Prüfung fand statt vor Herrn Dr. Finger und einer Vertreterin des Heilpraktikerin. Wir waren zu zweit.
Herr Dr. Finger begann bei mir und schilderte mir folgenden Fall:
Eine Mutter kommt zu mir in die Praxis und berichtet ihr, dass ihr 22-jähriger Sohn bereits seit einem Jahr sich immer mehr zurückziehe. Er lasse sie und auch niemanden sonst in die Wohnung, nehme nur hin und wieder etwas Geld oder Lebensmittel von ihr an der Haustür entgegen, suche ansonsten aber keinerlei Kontakt zur Außenwelt. Wie gehe ich vor und was rate ich der Mutter?
Ich habe erstmal abgeklopft, ob schon ein Arzt konsultiert wurde oder eine andere Beratung stattgefunden habe. Dies wurde verneint. Meine Verdachtsdiagnose ging in Richtung paranoide schizophrene Störung, die von Dr. Finger angenommen wurde. Er fragte mich, welche Formen von Schizophrenie ich kenne und ich beschrieb ihm einige davon. Er fragte weiter nach möglichen Differnezialdiagnosen. Mir fiel dazu ein, dass möglicherweise auch eine Zwangsstörung vorliegen könne, die in dazu zwingt, seine Wohnung so gut wie nicht mehr zu verlassen oder auch eine Agoraphobie. Dies alles wurde mit einem Kopfnicken wohlwollend bestätigt.
Danach kam er auf die Frage zu sprechen, was ich der Mutter raten könne wie es für ihren Sohn weitergehen könne. Wir kamen daraufhin zum Betreuungsrecht. Ich erwiderte, dass die Mutter eine Betreuung anregen könne und brachte einige Ausführungen zur Antragsstellung und wer als Betreuer in Frage komme. Der Hinweis von Dr. Finger, dass der Sohn sich aber auf nichts einlasse, brachte mich zu der Aussage, dass ich auf jeden Fall den Soz. Psych. Dienst einschalten würde und geklärt werde müsse, ob eine Eigen- bzw. Fremdgefährdung vorliege. Nachdem die Mutter ihrem Sohn und seinem Verhalten nun mittlerweile seit bereits einem Jahr zusah, war davon nicht auszugehen. Jetzt war ich etwas ratlos, ich erarbeitete jedoch mit Herrn Dr. Finger, dass in solchen Fällen, trotz Anregung einer Betreuung die Gerichte dazu neigen, den Vorgang fallen zu lassen, wenn kein akuter Grund vorliegt eine Betreuung einzurichten bzw. den Betroffenen in einer Anstalt oder Klinik unterzubringen. In diesem Fall würde der freie Wille des Betroffenen entscheiden, der mit seinem Leben machen könne was er wolle. Das war insofern interessant für mich, als wir in unserer Lerngruppe vorher mehrer Male diesen Fall diskutiert haben, was geschieht, wenn sich schlicht weg jemand weigert und keine Eigen- und Fremdgefährdung vorliegt. Wir haben dann immer mit dem PychKG rumgeeiert aber zu einer richtig befriedigenden Antwort wie das in der Praxis tatsächlich aussieht, sind wir nicht gekommen.
Herr Dr. Finger hat sich dann bei mir bedankt und das war es schon. Ich konnte es kaum glauben, dass das schon alles gewesen sein sollte und konnte mich zunächst kaum auf meinen Mitstreiter und seinen Fall konzentrieren. Er hatte etwas von einer 25-jährigen, die zu ihm in die Praxis käme und davon berichtete, dass ihr alles zuviel werde, sie nicht mehr weiter wisse und sich zunehmend erschöpft fühle. Es lief dann alles in Richtung Suchtproblematik, Abhängigkeitssyndrom gem. ICD-10 und Therapie hinaus. War nicht weiter schlimm.
Nach insgesamt ca. 35 Minuten wurden wir beide entlassen und kurz hinausgebeten und wir gratulierten uns im Hinausgehen schon einmal gegenseitig. Nach 3 Minuten rief uns Hr. Dr. Finger wieder hinein um uns direkt zu gratulieren. Er fragte uns noch, was wir jetzt nach bestandener Prüfung machen wollten. Ich ging nochmal auf meinen Fall ein und berichtete ihm, dass wir öfter diskutiert hätten, was in solchen Fällen passieren würde. Herr Dr. Finger erzählte dann ein wenig aus seiner Praxis im Soz. Psych. Dienst, was sehr interessant war. Wir waren alles in allem noch ca. 15 Minuten nach der Prüfung am Plaudern.
Anschließend bezahlten wir die Gebühr beim Postamt und konnten dann unsere Erlaubnis zur Bestallung abholen.
Es war alles in allem eine sehr entspannte Atmosphäre und es ist wirklich nicht nötig sich zu ängstigen. Als Fazit im nachhinein kann ich ziehen, dass es um einen allgemeinen Überblick über das Stoffgebiet geht und die Zusammenhänge, gar nicht so sehr ums Detail. Das will man eigentlich gar nicht hören. Der Gesamteindruck scheint mir eine große Rolle zu spielen.
Herzlichen Dank nochmal für die kompetente Vorbereitung und auch das Einzelcoaching. Hat alles prima funktioniert.
Ich wünsche Ihnen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr und weiterhin viel Spaß mit Ihren Kursen und Teilnehmern.
Heidi
Liebe Bärbel und Angie, lieber Andy und Herr Rehork, liebe Tanja,
Gestern habe ich die mündliche Prüfung in Berlin Lichtenberg bestanden und freu mich sehr.
Und das kam so: eigentlich hätte ich erst im Februar 2011 Prüfungstermin gehabt. Ich hab aber an das Gesundheitsamt eine Mail geschickt, dass sie ich gerne kurzfristig zum Reinstopfen nehmen könen, falls einer absagt. Also habe ich vor 10 Tagen bescheid bekommen, dass ich am 7.12. dran bin und bin dann noch mal in die Power-Lern-Phase gegangen.
Es war super, eine sehr angenehme Prüfungsstimmung! Geprüft haben eine Pädiaterin und die Beisitzerin war vom Verband der HP. Beides sehr nette Damen.
Meine Mitstreiterin bekam die Frage, wofür das PsychKG gedacht sei und wie der Ablauf einer Einweisung funktioniert. Sie hat ein wenig rumgeeiert und den SPD vergessen, aber man half ihr auf die Sprünge.
Meine Fragen: Wer darf nach Gesetz der BRD eine Psychotherapie vornehmen? Ich habe fälschlicherweise noch Ärzte und Psychiater dazugenommen-stimmt nicht, peinlich. Welche Psychotherapieformen sind von der Krankenkasse zugelassen?? Beschreiben Sie den organisatorischen Ablauf der Therapien. Dazu hatte ich viel zu sagen.
Dann war wieder meine Mitstreiterin dran und bekam die klassische Frage vom Mann, der immer Fahrrad fährt seit er in der Ubahn Herzrasen, Atemnot und Angst bekam.
Das ganze ging schnell und zackig, bei meiner Mitprüfline wurde etwas nachgehakt wegen DD. Sie hat dann die F4-Störungen angerissen und noch organische PSychosen miteinbezogen. Ich denke, man hätte noch Herzprobleme etc angehen können, aber die Prüfer waren damit ganz einverstanden. Dann hat sie die VT erläutert mit Expositionstraining, systematischer Desensibilisierung und kognitiver Umstrukturierung.Fertig.
Meine Frage: Eine Mutter kommt mit einem 4jährigen Mädchen mit Schlafstörungen zu Ihnen. Erläutern Sie Ihre Vorgehensweise.
Ich habe genauer nach den Schlafstörungen gefragt, wie sehen die aus, Einschlaf-Durchschlafstörungen oder Früherwachen, seit wann, jede Nacht oder nur in der Woche (Stress in der Kindertagesstätte?)-->Spieltherapie, Beziehungsaufbau, damit das Mädchen durch Spielszenen und Bilder seine Seelenlasten ausdrücken kann.
Gibt es körperliche Vorerkrankungen, nimmt das Kind Medikamente? Hat das Mädchen Geschwister, wie sind die Beziehungen zu ihnen? Wie sind die Beziehungen in der Familie, ist das Kind Symptomträger? Wie wird in der Familie mit Konflikten umgegangen, wie kommuniziert man?-->Familientherapie, alle mit einbeziehen, wie sind die Bez. zu den Freunden, hat das Kind Freunde?
Wie ist die Ehe der Eltern etc-->Paartherapie
Dann gab ich noch an, während des Gesprächs mit der Mutter auch das Kind zu beobachten und miteinzubeziehen: Wie ist die Psychomnotorik, ist es antriebsgesteigert oder verlangsamt und erschöpft? Aufgeweckt und neugierig oder ängstlich? Wie verhält es sich zu mir als fremder Person? Hält es Augenkontakt, spricht es mit mir? Wie interagiert es mit der Mutter?
Sind stereotype Bewegungen oder auffälliges Verhalten zu erkennen, spielt das Mädchen oder steht/sitzt es nur da? Ist es ansonsten altersgemäß entwickelt?
In jedem Fall sollte der Kinder- und Jugenpsychotherapeut hier ansetzen.
Nach meinen Ausführungen hieß es "keine Fragen sehr gut, vielen Dank" und durch waren wir. Ich dachte: wie, keine Fragen mehr? Hatte mich doch garde warmgelaufen ;-)
Aber das war´s und ich bin FROH!
Falls Ihr Fragen habt, schreibt mir, ich helfe gerne weiter. In jedem Fall ist es einfacher als man denkt, ich hätte mir vorher in die Hose machen können und mir war ganz schlecht!Vor mir war auch noch eine Dame mit einem Blackout.Der Herr hatte bestanden. Insgesamt war die Prüfung kürzer als gedacht.Begleitet wird das Ganze von einem knarrenden ollen Kassetenrekorder. LEider wollte man mir keine Kopie von der Prüfung machen, hätte sie mir gerne noch mal angehört.
herzliche Grüße und dickes *Daumendrück* für Bärbel, Tanja und Andy.
besten Dank an Sie, lieber Herr Rehork, für den duften Kurs. Meine Mitstreiterin hat ein Jahr an einer sauteuren HP-Schule gelernt und hatte erhebliche Lücken, da sind wir bei Ihnen aber besser vorbereitet worden und das in noch kürzerer Zeit, vielen Dank!
Schöne Weihnachtszeit Euch allen!
Karin