Mündliche Prüfung, Lichtenberg, 14.06.2012

#1 von RR , 14.06.2012 19:54

Liebe HPsych-Prüfungsinteressierte,

Hier ein weiteres Prüfungsbsp. aus der Praxis:

In die Pruefung eingefuehrt (Modalitaeten erklaert, Unterschrift zwecks Aufnahme) hat eine Dame aus dem Gesundheitsamt
Sie war sehr freundlich und auflockernd.

Geprüft haben:
Frau Hesse (Psychotherapeutin, HP, Prüferin - sehr wohlwollend, -> ich glaube, wenn sie merkt, dass man grundsätzlich weiß, wovon man spricht) und
Herr Kurz (HP, Beisitzer - sehr freundlich, lächelnd, zustimmend nickend)

Ich wurde einzeln geprüft (wie alle an diesem Tag)
Vor der Prüfung war ich recht aufgeregt. Gott sei dank fiel mir gerade noch rechtzeitig ein, dass ich ja keine Gefahr fuer die Volksgesundheit bin und auch sonst den Stoff im Wesentlichen verstanden hatte - aha - und so und mit gedanklicher Unterstuetzung meiner Lerngruppe - ueberstand ich die Wartezeit auch ohne Symptome aus F4 & Co.
Ich wurde etwas verspaetet aufgerufen.
Als ich eintrat haben die Pruefer und ich uns nett per Handschlag begruesst und vorgestellt
Dann erschrak ich kurz, weil sich auf der Liege schraeg hinter dem Pruefungstisch ein kindsgroßer Erste-Hilfe-Dummie befand, den ich aus dem Augenwinkel gescreent im ersten Moment fuer ein echtes Kind hielt. Naja, so konnte jeder ein Witzchen loswerden und wir hatten wir einen natuerlichen Eisbrecher
Wir setzen uns an einen Tisch, die Pruefer mir gegenueber. Ich konnte in Richtung des großen Fensters schauen, zu dem die Sonne hereinschien.
Ein Glas Wasser, ein Zettel, ein Stift.
Frau Hesse erkundigte sich kurz nach meinem Befinden, erklaerte, dass ich die Fragen fuer das Tonband vorlesen muesste. Dann zog ich eine Karte zu den Gesetzen und Herr Kurz betaetigte die Aufnahmetaste. Los geht´s:

(in Stichpunkten umrissen)
- Wer darf PT bei KK abrechnen?
- Welche Therapieverfahren sind anerkannt?
- Ablauf Antrag KK

Alles gut gelaufen. Frau Hesse, fragte dann noch etwas genauer zu Psychiatern heute und frueher- weil ich das erwaehnt hatte. (Auch das konnte ich beantworten - Puh)
Dann wollte sie von mir etwas ueber humanistisch orientierte PT wissen
Das verwirrte mich zunaechst, da diese ja nicht bei den KK anerkannt ist. War dann aber auch okay, dass ich - dank Gedankenriss - nicht von selbst auf Perls und Rogers kam. Allerdings erklaerte ich in etwa den Kern dieser Verfahren (Selbstaktualisierungs-, Selbstheilungstendenz, etc) und das war dann auch gut so.

Fallkarte ziehen und lesen
Aufnahmepause Tonband
5 min Zeit
Aufnahme Tonband

(in etwa)
Ein 28-jaehriger Mann. Wird von seiner Schwester zu mir in die Praxis geschickt. Er ist vereinsamt und seit einiger Zeit arbeitslos.
Was vermuten Sie und wie gehen Sie vor?

Meine Vorschlaege waren:
- psychopathologischer Befund - erfragen (wenn weitere Anamnese dies ergibt -> evtl. erforderlich -> organ. Befund)
- F3 (Suizidalitaet), F4 (Suizidalitaet)
- F1 (Suizidalitaet) hatte ich auf meinen Zettel notiert, aber in leider nicht gesagt; Frau Hesse half mir auf die Spruenge
- Therapievorschlaege (je nach Diagnose, u.a. ich-staerkend, alltagsbezogen, evtl aufdeckend, evtl Psychopharmaka ...)
Ich erwaehnte dann noch, dass man zunaechst die Schwere der Stoerung feststellen muesste um zu schauen, ob ich den Betroffenen ueberhaupt behandeln duerfe.
Frau Hesse meinte hierzu im Verlaufe des Gespraechs, dass HPsych auch mittelgradige Depris behandeln duerften. Ich dachte, wir duerften nur leichte. Umso besser, wenn es anders ist.
- Fragen von Frau Hesse zu ICD-10 Depression

Danach schaute sie ihren Beisitzer Herrn Kurz an und ich wurde kurz raus gebeten
Als ich wieder hineingerufen wurde, beglueckwuenschte man mich per Handschlag. Es waere eine leichte Entscheidung gewesen. Souveraen und verantwortungsvoll haette ich gewirkt. "Danke"
Man fragte mich noch nach meinen Zukunftsplaenen und wuenschte mir alles Gute.
Meinen Notizzettel durfte ich mitnehmen ("aber nicht den Stift", meinte Frau Hesse)
Ich bedankte mich und wuenschte den beiden noch einen angenehmen Tag.

Dann noch den Ueberweisungszettel von der Dame aus dem Nebenzimmer abholen
Diese wunderte sich sehr, wie schnell ich wieder draussen war (gerade mal 25 min)

Also, alle waren wirklich sehr freundlich - Eine wirklich schaffbare Pruefung

Was mir geholfen hat:
Kurs
Lerngruppe
Kontinuierliches Arbeiten von Anfang bis Ende
Lernpausen
Probepruefungen (auch mal selbst der Mensch Pruefer sein)
Interesse und Konzentration, ohne Ausreden
Profilneurosen (Nach Art: aber ich weiss, das ich recht habe) lieber fuer nach der Pruefung aufheben und sachlich auf die Fragen antworten (fuer den Zweifelsfall wird die Pruefung sowieso auf Band aufgenommen und man kann sich hinterher immer noch duellieren)

Danke an alle fleißigen Mitvorbereiter

Viel Erfolg, denen, die die Pruefung noch vor sich haben

Sonnige Gruesse,
RR

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