Mündliche HP-Psych Prüfung in Potsdam am 7.5.2015 – Petra
Prüfer: Ein Nervenarzt (nach eigener Bekundung) und zwei Heilpraktiker
Die Atmosphäre war wohlwollend, Wasser stand auf dem Tisch, wurde auch gleich angeboten.
Es war der letzte Tag der mündlichen Prüfungen, ich eröffnete die Nachmittagsrunde um 13.45 Uhr.
Die Prüfung wurde mit dem Diktiergerät aufgezeichnet.
Das Ganze dauerte nur eine Viertelstunde, dann war ich wieder draußen, noch etwas benommen und verwundert, dass es so leicht war, wo ich mir doch in den letzten Tagen und Wochen seiten-und tabellenweise Stoff versucht hatte einzutrichtern, extra noch den sowieso fälligen Ersthelferkurs beim DRK wiederholt hatte und extrem aufgeregt war…
Hier die Fragen, an die ich mich erinnere:
1. Was dürfen sie denn alles nicht als Heilpraktikerin für Psychotherapie?
(ich zählte fast alles auf, vergaß die Sache mit dem Werben, Behandeln, Titel führen mit Sachen, für die ich nicht ausgebildet bin, aber schien okay zu sein…)
2. Was ist denn kennzeichnend für Bulimie?
(hab alles zusammengetragen, was mir in dem Moment einfiel und auch gesagt, dass Bulimie auch so etwas ist wie mangelnde Impulskontrolle…)
3. Würden Sie Bulimie denn mit Ihrer Therapie behandeln?
(nein, würde ich nicht, dafür gibt es speziell ausgebildete Leute, die Essstörungen behandeln, auch Beratungsstellen. Aber ich könnte bei bestimmten depressiven Begleiterscheinungen hilfreich sein, auch Körperwahrnehmung ist ein großes Thema in der Middendorf-Therapie…)
4. Wie ist denn Ihre Therapie einzuordnen?
(ich erklärte, dass es zwei große Gruppen in der Atemtherapie gibt, die, die den Atem therapieren und die, die den Atem als therapeutisches Mittel „nutzen“. Die Middendorf-Therapie gehört zur zweiten. Ich würde also keine ärztliche oder physiotherapeutische Atemtherapie anbieten, sondern eher körpertherapeutisch arbeiten…das reichte schon)
5. Welche Störungen der Impulskontrolle kennen Sie?
(mir fiel sofort die Trichotillomanie ein, dann die Kleptomanie, dann war Sense…der berühmte Block im Gehirn, ich wußte zwar, da war was mit F6, aber mir fiel nicht mal das Wort Persönlichkeitsstörungen ein…sie ließen es gut sein und fragten nach
6. Ob ich Leute mit Kleptomanie behandeln würde?
(eher nicht, da wäre wohl Verhaltentherapie angebracht, evtl. auch eine Psychoananlyse…- hier hätte ich noch einiges über Persönlichkeitsstörungen loswerden können, welche ich behandeln würde, welche nicht, warum usw….)
7. Wen würden Sie denn mit Ihrer Therapie behandeln?
(leichte Neurosen -nach alter Nomenklatur- also, was unter F4 steht: neurotische, Belastungs-und somatoforme Störungen…)
8. Nach alter Nomenklatur gibt es ja organische und endogene Psychosen – wie unterscheidet man die denn?
(auf jeden Fall ist Bewusstseinsstörung ein Hinweis auf etwas Organisches…ich zählte alle Elementarfunktionen auf so indem Sinne „Ich-Störung, eher nein, Psychomotorik auch nicht unbedingt, aber Orientierung, ja, das ist ein Merkmal..“
Zum Schluss kam ich auch noch auf die Störung des Gedächtnisses…ach ja, stimmt ja
9. Welche Gedächtnisstörung ist denn am ehesten zu erwarten?
(Na die des Kurzzeitgedächtnisses…)
10. Und wo sind Ich- Störungen zu erwarten?
(bei der Schizophrenie)
11. Wie wollen Sie jetzt weitermachen?
(ich hatte erzählt, dass ich schon seit zwei Jahren nebenberuflich mit der Middendorf-Therapie arbeite, aber pädagogisch ausgerichtet, d.h. Kurse gebe. Ich sagte, so ungefähr mache ich auch weiter, aber mit mehr Sicherheit und Unterscheidungsvermögen…)
Dann goss ich mir noch etwas Wasser nach, weil ich mit einer zweiten Fragerunde rechnete, Herr Hemmrich meinte, ich könne mir ruhig nachgießen, aber die Überprüfung sei jetzt zu Ende, ich habe bestanden, mir das Wasser verdient und sie könnten mir gratuliere…
Ich trank noch aus, musste auch nicht rausgehen um auf eine Entscheidung zu warten …
Zur Vorbereitung war es sehr hilfreich, die Prüfungsprotokolle von Herrn Rehorks CD und aus dem Forum zu lesen. Ich hatte mir eine Themenliste für Brandenburg erstellt und vorher geübt, auf Fragen ausführlich zu antworten
Supergut ist, das Kurs-Skript durchzuarbeiten, dabei erschließt sich allmählich die Struktur des Ganzen, für mich vorher Böhmische Dörfer…
Und ruhig immer mal Begriffe nachschlagen, auch bei wikipedia, das gibt Sicherheit und eine gewisse Fülle, aus der man schöpfen kann.
Meine Erfahrung war, dass ich vorher eine große Leere in meinem Gehirn wähnte, aber im Moment der Prüfung war dann doch allerhand – und vor allem ausreichend viel- da!